Freiheit – ein fragiles Gut?
10:30 bis 11:15 Uhr
Freiheit wird nicht erst seit der Pandemie als fragiles Gut erzählt. Auch danach ist sie vor allem eines: bedroht. Aber was ist das für ein Freiheitsbegriff, der so zerbrechlich ist, dass man täglich neu um ihn fürchten muss? Ist unsere Freiheit wirklich so gläsern, so gefährdet, wie es uns die Populisten erzählen? Darüber hinaus ist Freiheit, neben ihrer permanenten Bedrohung, oft vor allem: Ich-Freiheit. Doch wie steht es um die kollektive Freiheit, um die Freiheit des Wir in einer globalisierten Gesellschaft? Wie weit trägt uns ein individualistisch-fragiler Freiheitsbegriff in einer planetarischen Wohngemeinschaft von über 8 Milliarden Menschen? Jan Skudlarek versucht in seinem Beitrag eine Brücke zu schlagen vom Ich zum Wir, von der Freiheit zur Solidarität. Er argumentiert: So fragil, wie oft erzählt, ist die Freiheit keineswegs.
Jan Skudlarek Philosoph, Autor und Publizist. Darüber hinaus ist er Professor für Soziale Arbeit an der Medical School Berlin. Skudlarek mischt sich in gesellschaftliche Debatten ein und kommentiert politische Entwicklungen – sowohl in den sozialen Netzwerken als auch in seinen Zeitungs- und Blogartikeln, darüber hinaus in Reden und Workshops; und selbstverständlich auch auf Buchlänge. Sein letztes Buch heißt „Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht“ und kritisiert zu kurz gedachte Freiheitsbegriffe und libertäre Sichtweisen, die das Gemeinwesen vergessen.